Am Freitag galt es zunächst einmal die Konkurrenz auf der 100 m Distanz hinter sich zulassen.

Im Vorlauf traf die Niederkleener auf relativ leichte Gegnerinnen und musste somit nicht unnötig Kräfte vergeuden. Sie kontrollierte ihren Vorlauf ganz locker und

qualifizierte sich als Erste in 12,07 Sekunden für die Semifinalläufe.

Hier war die Konkurrenz dann schon etwas stärker.

Mayer ging auch hier kein Risiko ein um evtl. durch einen Fehlstart auszuscheiden.

Kontrollierte auch hier ihre Mitstreiterinnen und zeigte mit 11,52 Sekunden, dass sie sich fürs Finale noch ein paar Körner aufgehoben hat und die klare Titelanwärterin war.

Im Finale sollten dann die aufgrund der Zwischenlaufleistungen auch die weiteren Medaillenplätze schon  vergeben sein.

Totenstille herrsche im Stadion als der Starter die Sprinterinnen aufforderte ihre Startpositionen einzunehmen. Es folgten das Fertigkommando und dann der Schuss.

Obwohl ihr Trainer, Lisa Mayer zu einem Sicherheitsstart geraten hatte, klappte er diesmal sensationell gut, so, dass sogar die als gute Starterin bekannte Nina Braun (CLV Siegerland) nicht dagegenhalten konnte. Die Niederkleenerin deckte dann einmal alle Karten auf und bot den Zuschauern eine Galavorstellung bei der sie mit überraschend deutlichem Vorsprung die Ziellinie vor ihren beiden EM-Staffelkolleginnen Nina Braun und Tracey Schulz (SC Neubrandenburg.) überquerte

Für den Finkernagel-Schützling blieb ei Uhr bei 11,39 Sekunden stehen, während

die 11,75 Sekunden für Braun und 11,85 Sekunden für Schulz, die Dominanz der

Germanistikstudentin zum Ausdruck brachte.

Die erste Pflichtaufgabe war erfüllt.

Am Samstag sollte dann die Kür mit dem Titel über 200 m folgen.

Lisa Mayer zeigte sich sehr locker und gelassen und war von ihrer guten Form überzeugt.

Im ersten von drei Vorläufen setzte sie dann mit 23,86 Sekunden eine klare Duftmarke, an der sich die Konkurrentinnen ihre Zähne ausbeißen sollten.

Die Einzige, die annähernd an die Zeit herankam war ihre Nationalmannschaftskollegin und Freundin Eleni Frommann von gastgebenden LC Jena, die bei starker Windunterstützung die halbe Stadionrunde in 23,91 Sekunden zurücklegte.

Zwei Stunden später stand dann das Finale auf dem Programm. Mayer hat gehofft, dass Fromman, die eine gute Kurvenläuferin ist, vor ihr starten würde und sie noch etwas ziehen könnte, doch dieser Wunsch wurde nicht erfüllt.

Mit einem erneut guten Start setzte sie sich dann sehr schnell vom Feld ab und stürmte unaufhaltsam dem Ziel entgegen. Bei leichtem Gegenwind blieb die Uhr nach 23,29 Sekunden stehen was die Aufstellung einer neuen persönlichen Bestmarke bedeutete. Für Fromman ermittelte das Zielgericht 23,91 Sekunden und die Drittplatzierte Marie Harzer vom USC Mainz lag mit 24,34 Sekunden schon über eine Sekunde zurück.

Anna Schwarz hatte sich ebenfalls für die Titelkämpfe auf nationaler Ebene im 400 m Hürdenlauf qualifiziert. Pech für die für Langgöns startende Hüttenbergerin, dass sich noch im Lauf der Woche eine Erkältung zugezogen hatte.

Der Sommerlad-Schützling ging das Rennen zunächst etwas verhalten an, wurde dann, als sie merkte, das die Konkurrentinnen auch nicht viel stärker waren schon etwas mutiger und schob sich in ihrem Vorlauf bis auf den 4. Platz nach vorn. Die Uhr blieb bei 65,94 Sekunden stehen. Jetzt begann das große Zittern ob nicht vielleicht doch ein Platz im B-Finale würde herausspringen können. Am Ende entschied ein Wimpernschlag gegen Anna Schwarz. Mit 1/100 Sekunde verpasste sie ihr großes Ziel hat aber dafür viel Erfahrung gesammelt, was ihr bei weiteren Starts auf nationaler Ebene mit Sicherheit helfen kann.

Das 4 x 100 m Staffelquartett der LG Langgöns-Oberkleen hatte nur eine Außenseiterrolle, aber die LG Verantwortlichen entschieden sich für einen Start um auch den jüngeren Athletinnen einmal die Möglichkeit zu geben Luft auf dieser Ebene zu schnuppern.

Pech im Vorfeld, dass sich Frederike Rawe beim Hürdenlauf ein Innenband am Knöchel gerissen hat und Jennifer Maedicke frühzeitig einen Urlaub gebucht hatte.

So kamen neben Anna Schwarz und Lisa Mayer noch Lavinia Bauer und Louisa Kuhl

zum Einsatz.

Lisa Mayer konnte aufgrund ihrer Erfahrung beruhigend auf die Jungen einwirken

und so machte das Quartett ein ordentliches Rennen.

Louisa Kuhl ging das Rennen mutig an. Der Wechsel auf Lisa Mayer klappte hervorragend. Mayer flog dann erneut regelrecht an die Konkurrentinnen heran bzw. vorbei und wechselte auf Lavinia Bauer. Auch Lavinia legte sich richtig gut ins Zeug. Die Übergabe auf Anna Schwarz war ebenfalls zufriedenstellend. Anna brachte das Staffelholz nach 49,32 Sekunden als 5. ins Ziel.

Mit dieser Zeit blieb das Langgönser Quartett nur 8/100 Sekunden hinter der Saisonbestmarke, die in einer stärkeren Besetzung gelaufen wurde.

Alles in Allem war es ein tolles Wochenende für die LG Langgöns-Oberkleen in Jena.