Am Donnerstagvormittag musste Mayer in den 100 m Vorläufen sich der Konkurrenz stellen. Trotz mäßigen Start entschied sie ihren Lauf ganz überlegen in 11,44 Sekunden für sich.

Am Nachmittag standen dann die Semifinals auf dem Programm. Hier traf die Niederkleenerin dann schon auf etwas stärkere Gegnerinnen. Auch diese Anforderung löste sie mit Bravour und stürmte bei leichtem Gegenwind in 11,61 Sekunden als Erste ins Finale.

Hier startete sie am Freitag dann direkt neben der haushohen Favoritin Ewa Swoboda aus der Tschechischen Republik.

Der erste Start misslang und das Kampfgericht nahm diesen Fehlstart auf seine Kappe. Totenstille herrsche im Stadion als der Starter erneut das Kommando gab.

Lisa Mayer hatte mit 0,152 Sekunden die drittbeste Reaktionszeit, kam aber auf den

ersten 50 m nicht so richtig ins Rollen. Auf den zweiten 50 m drehte sie so richtig auf und sprintete von der 6. Position vor bis auf den Silberrang.

Bei 1,2 m Gegenwind blieb die Uhr bei ordentlichen 11,64 Sekunden stehen.

Riesig war die Freud über den Silberrang und auch, dass bei der Siegerehrung erstmals die Deutschlandfahne für sie aufgezogen wurde.

 

Voller Erwartungen ging Lisa Mayer dann mit ihren Staffelkameradinnen Nina Braun,

Gina Lückenkemper und Tracey Wittich am Sonntag das Unternehmen Gold mit der 4 x 100 m Staffel an.

Das Deutsche Quartett führt die Weltrangliste mit 43,70 Sekunden an und konnte eigentlich nur durch einen Wechselfehler gestoppt werden.

Doch bereits am Vormittag als die Vorläufe auf dem Programm standen wäre fast schon das Aus gekommen. Nina Braun ging das Rennen mutig ein, als sie jedoch auf die Gegengerade kam rannte sie wie gegen eine Wand aus Wind. Lisa Mayer war auch noch etwas zu früh abgelaufen. Doch die Niederkleenerin blieb fast stehen, übernahm das Holz und flog an den Konkurrentinnen vorbei. Der Rest war Formsache. Man konnte den Lauf noch in 44,61 Sekunden siegreich gestalten. Dann der Schock. Ein Kampfrichter wollt gesehen haben, dass der Wechsel außerhalb war. Doch der Videobeweis brachte es an den Tag, dass alles ok war.

Die Spannung stieg dann am Nachmittag.

Nina Braun machte ein gutes Rennen und gab sicher als Lisa Mayer, die dann an den vor ihr gestarteten Läuferinnen regelrecht vorbei flog.

Der Wechsel auf Gina Lückenkemper schien auch perfekt geklappt zu haben.

Doch dann der Schreck. Das Holz fiel und das hoch favorisierte Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes war raus.

Lückenkemper war es später selber unerklärlich warum sie den Staffelstab hat fallen lassen.

Trotz der ersten Enttäuschung durfte Lisa Mayer geschwellter Brust und einer Silbermedaille im Gepäck den Nachhauseweg antreten.