Sichtlich nervös ging die Niederkleenerin im Vorlauf an den Start. Beim ersten Startversuch klemmte die Pistole. Es musste wieder neue Spannung aufgebaut werden. Dann ließ der Starter die Sprinterinnen sehr lange in der Fertigposition sitzen bis der Schuss kam.

Lisa Mayer kam zunächst etwas schwerfällig ins Laufen. Sie gewann ihren Lauf in 12,09 Sekunden und hatte sich somit für die Semifinalläufe qualifiziert.

Hier traf sie dann auf Lisa Marie Kwayie aus Berlin, die ebenfalls mit um die Medaillen kämpfte und auch zur Bronzestaffel bei den Weltmeisterschaften gehörte.

Die Nervosität hatte sich gelegt, Mayer kam gut aus dem Startblock und überquerte die Ziellinie nach 11,73 Sekunden als Zweite, was den Finaleinzug bedeutete.

Hier traf sie dann auf Gina Lückenkemper (LAZ Soest), Lisa Marie Kwayie, Sina Müller (LAZ Zweibrücken) gleich auf drei Mitstreiterinnen aus Eugen, sowie die letztjährige U18 Meisterin Jessie Maduka (ART Düsseldorf) und die sehr starke Lisa Marie Jacoby aus Erfurt. Daniela Menzel aus Mannheim und Lea Seyffert vom LSC Goldener Grund, hatten nur Außenseiterchancen.

Totenstille herrscht im Stadion als der Starter das Kommando gab.

Lisa Mayer überraschte mit einem Blitzstart und das Feld eilte hinterher. Ihr Trainer traute seinen Augen nicht. Erst nach 80 m schloss Lückenkemper auf, Kwayie kam ebenfalls näher. Lückenkemper hatte das bessere Finish und holte sich den Titel

der Deutschen Meisterin in 11,67 Sekunden. Die Niederkleenerin sicherte sich in 11,77 Sekunden, ihre erste und lang ersehnte DM Medaille und die Vizemeisterschaft.

Am zweiten Wettkampftag standen dann die 200 m auf dem Programm. Nach den Vorleistungen war auf jeden Fall damit zu rechnen, dass Mayer das Finale würde erreichen und vielleicht auch mit einer weiteren Medaille würde liebäugeln können. Doch dann die Überraschung. Lisa Mayer trat aus unerklärlichen Gründen nicht zum Vorlauf an.

Als dann die Zeiten nach dem Finale bekannt wurden, war klar, dass auch hier Silber oder Bronze herausgesprungen wäre.